Audi = Ferrari?
Heute morgen habe ich was bei auto motor sport gefunden, das derartig unsinnig war, dass ich nach wie vor noch nicht ganz sicher bin, was ich davon halten soll. Ist es erbärmlich, dreist, lächerlich oder doch einfach nur schamlos?
Die Rede ist vom "Fahrbericht" von Ferrari F430 und Audi R8. Wenn ich an dieser Stelle kurz einen Exkurs einfügen darf, der uns in die Welt des Music-Business führt, so denke ich an Casting-Shows, wo Retortenbands mit fingiertem Image, für sie geschriebenen Songs usw. startklar für die Charts gemacht werden. Gesichtslose bekommen da plötzlich ein Gesicht, Talentlose plötzlich Talent - alles wie gehabt, alles zur genüge bekannt. Wer hätte gedacht, dass diese Mentalität nun auch in der Welt der Automobile Fuß gefasst hat?
Frisch aus der Retorte
Ich kam mir vor wie bei Viva oder MTV als ich las, dass der Audi R8 von "Deutschlands meinungsbildender Automobilfachzeitschrift Nr. 1" promoted wurde wie die neue Platte von irgendeiner Castingband, die noch nicht auf dem Markt ist und daher noch nicht vor breitem Publikum gespielt werden darf. Man maßte sich da an, von Fahrleistungen und haste-nich-gesehen zu schwärmen, obwohl man nur als Beifahrer unterwegs sein durfte und sich außerdem nur auf die Werksangaben verlassen konnte. - Und wie wir alle wissen, sind letztere gerne geschönigt und teilweise unter unrealistischen Bedingungen gemessen (bergab mit Rückenwind, ohne Beifahrersitz - so Scherze halt). Trotzdem wird der Eindruck erweckt, dass es "nur" die Werksangaben seien und die "Wirklichkeit" da sicher zu den Erwartungen aufschließen wird... (Ganz bestimmt!)
Auf zur letzten Runde
Der Artikel ist in "Runden" aufgeteilt, in denen die einzelnen Bewertungskapitel kurz betrachtet werden und schon in Runde eins blieb mir fast das Frühstücksbrötchen im Halse stecken:
Wettkampfhistorie - nach der akribischen Aufzählung der Erfolge Ferraris in der Königsklasse des Motorsports wird dort dem Leser plötzlich der Eindruck vermittelt, dass fünf Audi-Siege in Le Mans mindestens genauso gut seien. Sprich, Audi ist plötzlich auch in derselben Liga wie blaublütige Automobilhersteller à la Ferrari, was zum Schluss hin auch offen und stolz verkündet wird. Das kommt ungefähr so ähnlich, wie wenn man Tokio Hotel von nun an in einem Atemzug mit Nirvana und Metallica nennen würde. Wem würde da nicht schlecht werden?
Wer ist Pininfarina?
Auch wird das Design über alle Maßen gelobt, dass man hinterher als unbedarfter Leser wohl glatt hätte denken könnte, dass so ein "Pininfarina" gegen diesen "Gott" de Silva ein vier Jahre altes Kind mit Wachsmalstiften sein muss. Dabei braucht man den R8 nur etwas länger anschauen und man bekommt den Eindruck, dass das ein in Richtung des Lamborghini Gallardo glorifizierter TT ist, der da steht. Oder dass der Gallardo eine TT-Diät gemacht hat...
Erweise Deinem Gegner stets Respekt
Nach diesen unverhohlenen Vorschusslorbeeren wird salbungsvoll von Respekt vor dem Gegner geredet - wo ist er denn bitte? Nach all den geradezu unverschämten Behauptungen, was ein Audi dieser Tage plötzlich alles sein soll, wo war da der Respekt für Ferrari? - Womit wir weg von der Musik und hin zum Boxen kommen. Da wird auch immer von Respekt gesprochen, ohne auch nur einen Anflug davon zu zeigen, da wird der Mund auch gerne voll genommen, um am Ende dann nach einem K.O. aus dem Ring zu schleichen. Aber da das Fazit schon vor dem noch folgenden Test bekanntgegeben wird, geht das "in Ordnung".
Abschließend fällt mir ein, dass ich so eine Frechheit das letzte Mal bei der AutoBILD gelesen habe. Da wurden ein Audi Quattro S1 (die straßenzugelassene Homologationsversion) und ein Ferrari F40 am Nürburgring "verglichen", ohne auch nur einen Zentimeter auf der Rennstrecke zu fahren. Stattdessen wurde man in Trumpfkarten-Manier mit Werten vom Datenblatt und Kommentaren auf Niveau von Unterstufenschülern gefüttert. - Ach nein, ich bin ja so ein Dummkopf! Die Fahrleistungen vom R8 sind ja noch nicht offiziell und so konnte man hier nicht einmal das erleben...
Die Rede ist vom "Fahrbericht" von Ferrari F430 und Audi R8. Wenn ich an dieser Stelle kurz einen Exkurs einfügen darf, der uns in die Welt des Music-Business führt, so denke ich an Casting-Shows, wo Retortenbands mit fingiertem Image, für sie geschriebenen Songs usw. startklar für die Charts gemacht werden. Gesichtslose bekommen da plötzlich ein Gesicht, Talentlose plötzlich Talent - alles wie gehabt, alles zur genüge bekannt. Wer hätte gedacht, dass diese Mentalität nun auch in der Welt der Automobile Fuß gefasst hat?
Frisch aus der Retorte
Ich kam mir vor wie bei Viva oder MTV als ich las, dass der Audi R8 von "Deutschlands meinungsbildender Automobilfachzeitschrift Nr. 1" promoted wurde wie die neue Platte von irgendeiner Castingband, die noch nicht auf dem Markt ist und daher noch nicht vor breitem Publikum gespielt werden darf. Man maßte sich da an, von Fahrleistungen und haste-nich-gesehen zu schwärmen, obwohl man nur als Beifahrer unterwegs sein durfte und sich außerdem nur auf die Werksangaben verlassen konnte. - Und wie wir alle wissen, sind letztere gerne geschönigt und teilweise unter unrealistischen Bedingungen gemessen (bergab mit Rückenwind, ohne Beifahrersitz - so Scherze halt). Trotzdem wird der Eindruck erweckt, dass es "nur" die Werksangaben seien und die "Wirklichkeit" da sicher zu den Erwartungen aufschließen wird... (Ganz bestimmt!)
Auf zur letzten Runde
Der Artikel ist in "Runden" aufgeteilt, in denen die einzelnen Bewertungskapitel kurz betrachtet werden und schon in Runde eins blieb mir fast das Frühstücksbrötchen im Halse stecken:
Wettkampfhistorie - nach der akribischen Aufzählung der Erfolge Ferraris in der Königsklasse des Motorsports wird dort dem Leser plötzlich der Eindruck vermittelt, dass fünf Audi-Siege in Le Mans mindestens genauso gut seien. Sprich, Audi ist plötzlich auch in derselben Liga wie blaublütige Automobilhersteller à la Ferrari, was zum Schluss hin auch offen und stolz verkündet wird. Das kommt ungefähr so ähnlich, wie wenn man Tokio Hotel von nun an in einem Atemzug mit Nirvana und Metallica nennen würde. Wem würde da nicht schlecht werden?
Wer ist Pininfarina?
Auch wird das Design über alle Maßen gelobt, dass man hinterher als unbedarfter Leser wohl glatt hätte denken könnte, dass so ein "Pininfarina" gegen diesen "Gott" de Silva ein vier Jahre altes Kind mit Wachsmalstiften sein muss. Dabei braucht man den R8 nur etwas länger anschauen und man bekommt den Eindruck, dass das ein in Richtung des Lamborghini Gallardo glorifizierter TT ist, der da steht. Oder dass der Gallardo eine TT-Diät gemacht hat...
Erweise Deinem Gegner stets Respekt
Nach diesen unverhohlenen Vorschusslorbeeren wird salbungsvoll von Respekt vor dem Gegner geredet - wo ist er denn bitte? Nach all den geradezu unverschämten Behauptungen, was ein Audi dieser Tage plötzlich alles sein soll, wo war da der Respekt für Ferrari? - Womit wir weg von der Musik und hin zum Boxen kommen. Da wird auch immer von Respekt gesprochen, ohne auch nur einen Anflug davon zu zeigen, da wird der Mund auch gerne voll genommen, um am Ende dann nach einem K.O. aus dem Ring zu schleichen. Aber da das Fazit schon vor dem noch folgenden Test bekanntgegeben wird, geht das "in Ordnung".
Abschließend fällt mir ein, dass ich so eine Frechheit das letzte Mal bei der AutoBILD gelesen habe. Da wurden ein Audi Quattro S1 (die straßenzugelassene Homologationsversion) und ein Ferrari F40 am Nürburgring "verglichen", ohne auch nur einen Zentimeter auf der Rennstrecke zu fahren. Stattdessen wurde man in Trumpfkarten-Manier mit Werten vom Datenblatt und Kommentaren auf Niveau von Unterstufenschülern gefüttert. - Ach nein, ich bin ja so ein Dummkopf! Die Fahrleistungen vom R8 sind ja noch nicht offiziell und so konnte man hier nicht einmal das erleben...
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