Autowelt KRITISCH

Donnerstag, April 26, 2007

Die Lücke, die keinem auffiel

Manchmal, in der Automobilindustrie jedoch mit steigender Tendenz, bekommt man Antworten auf Fragen, die keiner gestellt hat. Schon der selige 3er Kompakt von BMW war so eine Antwort. Man hackte der Limousine das Heck samt zweitem Paar Türen ab und versetzte die Hinterachse um ein Stück nach vorne. Schon war für die Hinterbänkler kein Platz mehr vorhanden, sofern die Vorderreihe nicht liliputanische Gene in sich trug. Irgendwie verkaufte sich das Teil trotzdem wie geschnitten Brot unter der Fraktion, die nun Mini und den 1er fährt.

Hier kommen wir nun zu dem Problem, das ich seit jeher im 1er sehe: Warum wurde der 3er Kompakt nicht weitergebaut? Schließlich unterscheidet er sich vom 1er nur in dem Punkt, dass er zwei Türen weniger hat. Die Schwächen sind jedoch haargenau dieselben. Da die meisten Kunden aus der Zielgruppe maximal zu zweit in diesem Auto unterwegs sein werden, lohnt sich die Existenz der Rückbank doch gar nicht. Den Platz, den man da einsparen könnte, würde dem Kofferraum zugute kommen, denn auch der ist eine Minimallösung.

Wahrscheinlich war man in der Chefetage von BMW der Meinung, dass zuviel Geld vorhanden war und irgendwie sinnlos verprasst werden musste. Also entwickelte man ein neues Auto in ein bestehendes Problem hinein und verkaufte es als Weltneuheit. Die Leute und die Fachpresse reagierten wie Pawlowsche Hunde und sabberten munter drauf los, anstatt sich zu überlegen, was an dem 1er nun so bahnbrechend sein soll. Wenn das mal nicht das aufwändigste und teuerste Facelift aller Zeiten war.

Nun kommt der 1er auch als Coupé und Cabrio. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll - ein bisschen fühle ich mich an die alten BMWs erinnert, die es vor der 3er-Reihe gab. Aber warum wurde der 1er nicht von Anfang an so konzipiert? Es liegt die Vermutung nahe, dass man befürchtete, damit dem Mini das Wasser abzugraben...

Mittwoch, April 18, 2007

Leute, fresst Scheiße,...

...denn Millionen von Fliegen können sich nicht irren. Betrachtet man das Kaufverhalten der Deutschen und die Elogen der deutschen Fachpresse angesichts VW, so trifft dieser Spruch voll ins Schwarze. Denn was man für all das viele Geld bei/mit VW geboten bekommt, das sucht schon seinesgleichen:

- Kapitale Motorschäden (Kältesprengung im Zylinderblock).
- Defekte Luftmengenmesser und Fensterheber (mittlerweile Klassiker).
- Eine Drosselklappe, die sich beim Abklemmen der Batterie wieder komplett verstellt und in Werkseinstellung zurückgeht (VW-Werkstätten haben wohl noch nie was von Backup gehört).
- Gesalzene Servicepreise und dreiste Lügen (z.B. wegen der Drosselklappe, O-Ton: "Die müssen wir tauschen, die ging jetzt zufällig auch kaputt nach der Inspektion...").
- Ach-so-moderne Direkteinspritzermotoren, die alle Super Plus saufen und so ihren marginalen Verbrauchsvorteil komplett verspielen, denn bei "Anal" und "Prell" gibt's ja nur noch den 100-Oktan-Schampus unter den Spritsorten...
- Primitivste Grundausstattung bei gleichzeitig hohem Gewicht.

Und das sind nur die offensichtlichsten und am weitesten bekannten Probleme und Ärgernisse. Die Dunkelziffer wird ungleich höher sein. Aber Hauptsache Premiumanspruch und dass ja die "gefühlte Qualität" stimmt. Ein paar ganz schlaue machen's jetzt ja so, dass sie sich Skodas anstatt VWs kaufen. Keine schlechte Idee eigentlich, denn so zahlen sie wenigstens nicht ganz so viel Geld für dieselben Schwächen...